Entstörung: Ein wichtiger Schritt zur Serienreife
Bei Mooser ist das Entstören von elektronischen Komponenten seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Portfolios. Nutzen Sie dieses einzigartige Know-how, um gemeinsam mit uns frühzeitig in Richtung Serienreife zu starten.
Eine Elektrik- oder Elektronikkomponente entwickelt, erste Muster gebaut, geprüft und dann EMV-Probleme entdeckt: was nun? Wir bringen durch eine fachgerechte und rasche Entstörung ihr Projekt wieder in die Spur.
Entstörung ist ein ganzheitlicher Prozess
Je früher, desto besser
Beim Thema Entstörung ist es wie mit medizinischen Vorsorgeuntersuchungen: je früher, desto besser. Optimalerweise bringen Sie Ihre elektronischen Komponenten schon als A- oder B-Muster zur EMV-Prüfung in unsere Labore. Dann wird die elektromagnetische Verträglichkeit viel effektiver und vor allem preisgünstiger optimiert als in späteren Entwicklungsphasen.
Denn der oberste Leitsatz bei der elektromagnetischen Verträglichkeit lautet: EMV kann man nicht ins System prüfen, sondern man muss sie von Anfang an ins System entwickeln und konstruieren. Eine EMV-Entwicklung im Fahrzeug ist zeitraubend und unwirtschaftlich, da EMV-Messungen im fertigen Fahrzeug erst kurz vor SOP möglich sind. Bei Problemen ist dann fast keine Zeit mehr für Nachentwicklungen.
Bekannte Messtechnik ist Grundlage für erfolgreiche Entstörung
Entstörungsmessungen sind im Prinzip vergleichbar mit den üblichen Qualifizierungsmessungen und finden bei uns auch in den gleichen Messkammern statt. Sie richten sich nach den gleichen Normen und Grenzwerten, welche die OEMs für Qualifizierungsmessungen Ihrer Komponenten festlegen. Gemessen werden die gängigen Störfrequenzen, die aus den Komponenten ausstrahlen oder sie beeinträchtigen. Liegen sie über den Grenzwerten, entstören wir die Komponente so lange, bis alle relevanten Parameter am Schluss unter den Grenzwerten liegen.
Schritt für Schritt zur störungsfreien Komponente
Erster Schritt ist Ihr Anruf, sobald Sie EMV-Probleme bei Ihrer zu entwickelnden Elektronikkomponente entdecken. Dann machen wir Ihnen ein faires Angebot und führen als Bestandsaufnahme eine Eingangsmessung an Ihrem Prüfling durch. Auf Basis dieser ersten Kennwerte sowie der Layout-Daten und Schaltpläne Ihrer Komponente identifizieren wir Problemzonen und definieren Abhilfemaßnahmen.
Beispielsweise lokalisieren wir Störquellen auf Platinen und entstören sie anschließend fachgerecht, etwa mit einer geänderten Leitungsführung, passgenaueren elektronischen Bausteinen, Filtern oder einer Modifikation des Platinen-Layouts oder der Schaltung. Diese Arbeiten führen wir mit hoher handwerklicher Kompetenz mit dem Lötkolben durch. Anschließend wird der Prüfling erneut vermessen. Je nach Ergebnis wird der Störpunkt nochmals bearbeitet oder es wird die nächste Störquelle optimiert. Sobald das provisorische Layout bei den EMV-Messungen alle Anforderungen erfüllt, übergeben wir es dem Kunden, der auf dieser Basis eine modifizierte, neue Komponente aufbaut.
Unser Entstörprozess bietet handfeste Vorteile
Dieses handwerkliche Vorgehen hat den Vorteil, dass wir erstens bei jeder Änderung unmittelbar im Anschluss ihre Wirksamkeit nachprüfen können. Das spart Zeit und bringt schnell ein valides Ergebnis. Zweitens erhalten unsere Kunden mit dem provisorischen neuen Layout eine buchstäblich „begreifbare“ Blaupause für die optimierte Komponente, die sie dann 1:1 nachbilden können. Die Konstruktion der modifizierten Komponente bleibt am besten in Kundenhand, da er über seine Sourcingvorgaben und Konstruktionsrichtlinien am besten Bescheid weiß.
Bewährter Entstörprozess für alle Spannungslagen
Unser in Jahrzehnten gewachsener und optimierter Entstörprozess hat sich bei Niedrigvolt-Bauteilen mit 12 und 24 Volt Spannung genauso bewährt wie bei Hochvolt-Komponenten. Allerdings muss man bei Hochvolt-Komponenten naturgemäß mit einem größeren Störpotenzial rechnen, das sich gerne in den Niedrigvolt-Bereich durchkoppelt, beispielsweise im Inverter. Deshalb sind an den Schnittstellen zwischen den Spannungsebenen unser umfassendes Entstörungs-Know-how und unsere Lösungskompetenz besonders gefragt.
Die größte Herausforderung für den Entstörer ist in der Regel die Lokalisierung der EMV-Störung. Für diese anspruchsvolle Aufgabe sind gewisse „Basics“ unabdingbar. Der Mooser-Mitarbeiter muss die Zusammenhänge der Elektronik und der verschiedenen physikalischen Effekte sehr gut verstehen, und er muss Schaltungen und Layouts „lesen“ können, sprich, auf einen Blick mit all ihren Charakteristika und möglichen Problemzonen erfassen können. Dieses Fachwissen lässt sich nicht auf der Schulbank erlernen, man erwirbt es über Jahre oder sogar Jahrzehnten im täglichen Arbeitsalltag durch „Learning by doing“.
Entstörung ist eine Dienstleistung mit Zukunft
Mit der Dienstleistung „Entstörung“ unterstützen wir Kunden, die zwar eine gewisse EMV-Kompetenz aufweisen, aber vielleicht bei der Entstörung nicht über so tiefgreifendes Wissen verfügen. Unser Markterfolg in den vergangenen Jahrzehnten mit mehreren hundert erfolgreich abgeschlossenen Entstörprojekten belegt, dass Sie als Kunde diese Dienstleistung sehr schätzen. Wie immer, erfolgt auch bei einem Entstörungsauftrag der Kontakt über Ihren persönlichen Projektbetreuer, der Sie von Anfang bis Ende unserer Zusammenarbeit unterstützt. Er regelt intern bei Mooser auch die fachgerechte und rasche Entstörung Ihrer Elektronikkomponenten.
Künftige Trends wie beispielsweise mit Hochvolt-Technik elektrifizierte Antriebe (erhöhtes EMV-Störpotenzial) und das automatisierte Fahren (sensible und sicherheitsrelevante Funktionen) eröffnen ein neues Konfliktfeld. Durch eine fachgerechte Entstörung von Elektrik- oder Elektronikkomponenten bereits in der frühen Entwicklungsphase tragen wir gemeinsam mit Ihnen dazu bei, dass dieser Zielkonflikt erst gar nicht entsteht.
Häufig gestellte Fragen
Elektrische oder elektronische Bauteile können EMV-Störungen aussenden und von externen EMV-Störungen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Deshalb ist mit Normen und Richtlinien geregelt, dass alle diese Komponenten Grenzwerte für Störaussendungen unterschreiten und robust gegenüber externen EMV-Störungen sein müssen. Werden bei EMV-Messungen diese Grenzwerte nicht erfüllt, müssen die Bauteile umkonstruiert werden. Den Prozess aus konstruktiven Änderungen und begleitenden Kontrollmessungen bis zur Erfüllung aller Grenzwerte nennt man Entstörung.
Der oberste Leitsatz bei der elektromagnetischen Verträglichkeit lautet: EMV kann man nicht ins System prüfen, sondern man muss sie von Anfang an ins System entwickeln und konstruieren. Die EMV-Entwicklung der Komponenten im Fahrzeug ist zeitraubend und unwirtschaftlich, da EMV-Messungen im fertigen Fahrzeug erst kurz vor SOP möglich sind. Bei Problemen ist fast keine Zeit mehr für eine Entstörung und Modifikation der Komponenten. Außerdem muss der Prüfling jeweils zeitraubend aus dem Fahrzeug aus- und später wieder eingebaut werden. Dies führt zu hohem Zeitaufwand und einer Blockade wertvoller Prüfstandkapazitäten. Deshalb empfiehlt Mooser eine Entstörung von Elektronikkomponenten schon in der A- oder B-Muster-Phase, weil dann Änderungen technisch einfacher umsetzbar und damit kostengünstiger sind, sowie zeitlich weitgehend unkritisch.
Ein Fachmann für Entstörung muss die Zusammenhänge der Elektronik und der verschiedenen physikalischen Effekte sehr gut verstehen, und er muss Schaltungen und Layouts „lesen“ können, sprich, auf einen Blick mit all ihren Charakteristika und möglichen Problemzonen erfassen können. Hinzu kommt ein gutes Gefühl für erfolgversprechende Modifikationen und ihre handwerklich solide Umsetzung. Dieses umfassende Anforderungsprofil ist nur bedingt in der Berufsausbildung erlernbar, die meisten Kompetenzen sind nur in der täglichen Arbeit durch „Learning by doing“ zu erwerben.
Mooser versteht sich seit vier Jahrzehnten als Problemlöser mit umfassendem Portfolio. Wir unterstützen unsere Kunden bei allen Aspekten der elektromagnetischen Verträglichkeit – von der Testvorbereitung über die eigentlichen EMV-Messungen in unseren leistungsfähigen Prüfkammern und die Ergebnisdiskussion bis hin zu Empfehlungen für die weitere Bauteilentwicklung. All diese Prozesse begleiten wir mit einer hohen handwerklichen und technischen Kompetenz. Beispielsweise entwickeln wir viele unserer Messkabinen selbst und führen die Messungen eigenständig durch. Dank unserer bestens ausgebildeten und kontinuierlich geschulten Mitarbeiter konnten wir auch die Entstörung von Elektronikkomponenten als wichtigen Bestandteil unser breit aufgestellten Unternehmensphilosophie aufbauen.