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Kurzinterview mit Jakob Mooser

Kurzinterview mit Jakob Mooser

„Die eCHAMBER® hat im Markt einen Standard gesetzt“

Seit mehr als 30 Jahren bietet Jakob Mooser mit seinen zwei Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen bei EMV-Problemen an. Die Kunden sind sowohl internationale und nationale Automobilhersteller als auch Lieferanten. In diesem Interview erläutert der Unternehmensgründer den Stellenwert der EMV bei der E-Mobilität und die Vorteile, die ein inhabergeführtes Unternehmen bietet.

Wie haben Sie bereits 1989 erkannt, dass die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) einen hohen Stellenwert einnehmen wird?

Bevor ich mich selbständig gemacht habe war ich nach dem Studium der Nachrichtentechnik zwölf Jahre in einem industriellen Technologieunternehmen in München tätig. Dort lernte ich die Wichtigkeit der EMV in vielen Branchen kennen. Etwa in der Wehrtechnik, Eisenbahntechnik, Luftfahrt, bei Sonderfahrzeugen, Industrieelektronik und Industrieanlagen. Außerdem hatte ich in dieser Zeit erstmals Kontakt mit der Automobilelektronik.
In der Wehrtechnik beschäftigt sich man bereits seit den 1950er Jahren intensiv und systematisch mit der EMV. Von großem Wert für mein späteres Berufsleben war dabei die systematische Vorgehensweise an die EMV und das Herabbrechen der EMV vom Gesamtsystem bis herunter zu den Anforderungen für jede einzelne Komponente. Beginnend mit dem Ableiten der Daten aus der Umwelt und bezogen auf das System mit seinen Einsatzgebieten Luft, See und Land, wurden zuerst die Systemdaten ermittelt. Daraus abgeleitet, je nach Einbauort, die Anforderungen für jede einzelne Komponente.

Wie kamen Sie auf die Idee mit der eCHAMBER®?

Ab der Jahrtausendwende war bereits deutlich erkennbar, dass die E-Mobilität an Fahrt aufnehmen wird. Mir wurde schnell klar, dass für elektrische Hochvoltantriebe die herkömmlichen EMV-Testmethoden nicht geeignet waren. Ich sprach mit den deutschen Automobilherstellern und den großen Lieferanten darüber, wie man E-Antriebe, Hochvolt-Batterien und andere Hochvolt-Komponenten sinnvoll und effektiv testen kann. Denn ein Elektroantrieb mit 200 Kilowatt Leistung kann nicht auf einen genormten Messtisch gelegt und getestet werden. Er muss individuell unter variablen Last- und Drehzahlbereichen untersucht werden.

Nach einigen Monaten hatte ich ein tragfähiges Konzept entwickelt und neun Monate später wurde die erste Testkabine für E-Antriebe in unserem Labor in Ludwigsburg bei Stuttgart in Betrieb genommen. Die Antriebs- und Bremsleistung betrug damals 100 Kilowatt. Die Testkabine wurde unter dem Markennamen eCHAMBER® geschützt und hat Standards im Markt gesetzt. Mittlerweile sind auch in China und Südkorea fünf eCHAMBER® in Kundenhand. Auch in Fernost optimieren EMV-Spezialisten ihre Systeme mit Technik von Mooser.

Bei Mooser wird das Wohl und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter großgeschrieben. Warum ist Ihnen das wichtig und wie zollen Sie den Mitarbeitern Anerkennung?

Gute und engagierte Mitarbeiter sind das höchste Kapital eines Unternehmens. Messgeräte kann man kaufen und sie sind sofort verfügbar. Sehr gute Mitarbeiter sind Mangelware und die Ausbildung und Einarbeitung dauert oft Jahre. Wir versuchen die Mitarbeiter selbst aus- und weiterzubilden und entsprechend ist die Anerkennung, die wir den Mitarbeitern entgegenbringen. Wir haben eine große Anzahl an langjährigen Mitarbeitern, die die kurzen Entscheidungswege und die anderen Vorteile eines inhabergeführten Unternehmens zu schätzen wissen. Man muss aber leider auch sagen, dass die großen Unternehmen eine andere Personalpolitik einschlagen und versuchen, sich erfahrene Mitarbeiter bei kleineren Unternehmen wie uns „einzukaufen“.

Was sind Ihre wichtigsten Prioritäten für die kommenden Jahre?

Die wichtigsten Schwerpunkte für die kommenden Jahre sind für mich die Erweiterung der Hochvolt- und E-Antriebs-Messtechnik sowie Testmöglichkeiten für Brennstoffzellenantriebe. Daneben werden wir uns zukünftig intensiver den Testverfahren für das autonome Fahren widmen. Bei diesem sicherheitsrelevanten Thema erwarte ich noch viel Abstimmungsbedarf mit den OEMs und Tier1-Lieferanten. Die Teststrategie wird wohl in Richtung Funktionsverbunde erweitert. Tests von Einzelkomponenten werden in vielen Fällen nicht mehr ausreichen. Wie die Lösung der Zukunft auch aussehen wird, wir werden uns darauf einstellen, da in kleinen, inhabergeführten Unternehmen – wie wir es sind – die Entscheidungswege sehr kurz sind. Wir schaffen es auch über große Investitionen in wenigen Monaten zu entscheiden und sie anschließend zügig zu realisieren. So ist es mir möglich, zukünftig beide Unternehmen in wirtschaftlich starker Verfassung an die nächste Generation zu übergeben.

Jakob Mooser im Interview
Jakob Mooser GmbH

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